Freiwillige Feuerwehr Sassnitz Freiwillige Feuerwehr Sassnitz - gegründet 1903
   

1931

Sassnitz besitzt eine eigene Motorspritze.

1932
Erste elektrische Sirene zur Alarmierung in Betrieb genommen. Beschaffung von Sirenen nach altem Plan, Einbau einer Sirene im Steigerturm. Diese Sirene diente - außer zu Alarmzwecken - jahrelang mittags 12.00 Uhr als Zeitzeichen.
    Brand im Sägewerk Gabbert am 12. November 1932
12. November 1932: Alarmierung der Wehr zu einem ganz besonderen Einsatz als das Sägewerk und 3 angrenzende Stallgebäude des 1. Brandmeisters Gabbert in Flammen aufgingen.
Dieser Brand war in unserer Gemeinde der bisher größte, und es bedurfte aller Anstrengungen unserer Wehr, die mit Unterstützung der Nachbar-Wehr Sagard das Feuer bekämpfte, unter Einsatz aller Geräte, den Brandherd zu beschränken und das benachbarte Wohngebäude im Kreidewerk Galitz, das in großer Gefahr stand, zu schützen.
Max Gabbert war Wehrleiter von Sassnitz.

1933

Das Jahr 1933 stand unter dem Eindruck der geschichtlich bedeutsamen politischen Ereignisse.

30. Gründungstag der Wehr. Der Vorstand setzte sich nun wie folgt zusammen: 

- 1. Vorsitzender:                    Major Hart
- 2. Vorsitzender:                    Gemeindevorsteher Malsfey
- Schriftführer:                        Betreibsleiter Rinow
- Kassierer:                             Fischgroßhändler Rose
- 1. Brandmeister:                   Baumeister Gabbert
- 2. Brandmeister:                   Tischlermeister Bluhm
- 3. Brandmeister:                   Baumeister Wolter
- Beisitzer Pirschel,                  Kam D. Blankenburg

Seit Gründung der Wehr gehörten ihr am 30. Gründungstag noch folgende Mitglieder ununterbrochen an: Kameraden: Max Gabbert, Gustav Bluhm, Wilhelm Hausmann, Ernst Müller, Fritz Käning, Heinrich Arndt und Johannes Berndt (sen.) Einer unserer Besten, Kam. Diewitz, war am 25. August „zur großen Armee abberufen worden“. Gleichzeitig mit dem Stattfinden eines Rügenschen Brandmeistertages in Sassnitz wurde der 30. Gründungstag unter Teilnahme auswärtiger Wehren am 03. September 1933 im großen Rahmen festlich begangen. Dieses Fest bildete gewissermaßen den Abschluss der bisherigen vereinsmäßigen Tätigkeit der Wehr. Mit dem Machtantritt des Faschismus wurden die Feuerwehrvereine aufgelöst und vermilitarisiert. So wurde der Wehrleiter zum Wehrführer. Alle diese Anweisungen gründeten sich auf das Preußische Feuerwehrgesetz vom 15. Dezember 1933. Somit hatte die Feuerwehr Polizeigewalt.


    Karte zum Jubiläum "30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Sassnitz"

1934

10. November: In der Versammlung wurden zu seinem Stellvertreter und Kassenwart Kam. Rose, zum Schriftwart Wilh.Burwitz, zum Halbzugführer Rich. Wessel und zu Mitgliedern
des Führerrats die Kam. Max Roch, P. Kremke, Joh. Berndt, W. Blankenburg, P. Burr,Feuerwehr Kapelle vor " Prischels Hotel" W. Glandt, K. Heidenreich, W. Knoren und u. Wöhlte, bestimmt. Kam. Hart zum Ehrenmitglied, Kam. Rinow zum Ehrenschriftführer, Kam. Pischel zum Ehrenvorsitzenden und der bisherige Oberbrandmeister Gabbert zum Ehrenbrandobermeister ernannt.
Zu den regelmäßigen praktischen Übungen wurden noch Schulungsstunden eingeführt.

 

1935

Am 13. Januar legten 20 Anwärter ihre praktische und theoretische Prüfung zum Feuerwehrmann ab. Anschließend Ehrung des Oberbrandmeisters Wolter für seine 25-jährige Tätigkeit im Feuerwehrdienst.

Am 23. und 24. März wurde ein Lehrgang des Kreiswehrverbandes abgehalten. Inhalt waren praktische Geräteübungen, theoretische Schulungen und eine Angriffsübung.

1935 verstarb Kam. Bluhm und 1936 Kam. Heinrich Arndt. Beiden gab die Wehr geschlossen das Ehrengeleit.


1937

11. Januar: Max Gabbert, Zimmerer –und Maurermeister, kann auf eine 50-jährige Tätigkeit zurückblicken. 


1938

Am 27. Februar stellte Kam. Wolter sein Amt als Führer der Wehr zur Verfügung. Als Nachfolger wurde Kam. Wessel ernannt. Als Stellvertreter und zum Führer des ersten Halbzuges wurde Albert Wöhlke und zum Führer des zweiten Halbzuges und Schriftführer Franz Müller bestimmt. In den Führungsrat kamen noch die Kam. Wolter als Fachwart, Kam. Rose als Kassenwart und W. Appelbohm, H. Sturm, K. Schröder und E. Koch als Mitglieder.
September 1938: Anschaffung eines weiteren leichten Löschgruppenfahrzeuges mit einer Pumpenleistung von 800 Litern in der Minute.

     LF 15 Typ Sassnitz der Feuerwehr Nordenham. Die FFw Sassnitz bekam des erste Fahrzeug dieses Modell Ende der 1930er Jahre

Am 23. November erfolgte der Erlass des Reichsgesetzes über das Feuerlöschwesen.

Die Feuerwehr unterstand dem Ortspolizeiverwalter. Man sollte eine straff organisierte Hilfspolizeigruppe schaffen. So wurde im gleichen Jahr die HJ als Verstärkung eingesetzt.


1939 - 1940 
Fast alle Feuerwehrmänner wurden eingezogen, darunter Wehrführer Wessel und Zugführer Müller.
Kam. Wöhlte als Löschmeister übernahm die Führung der Wehr. In der Zeit wurde in Gemeinschaftsarbeit das Gerätehaus renoviert, ein Dienstzimmer eingerichtet und für Heizungsanlagen gesorgt.
Es wurden Schaumlöschgeräte und verschiedene Hilfsgeräte beschafft.

Im November 1939 wurden 20 Hitlerjungen zur Verstärkung der Einsatzkräfte als HJ.- Feuerwehrschar der Wehr angegliedert, die am 23. März 1940 anlässlich einer Arbeitstagung der Wehrführer in Bergen mit einer Schulübung als 1. HJ.- Feuerwehrschar Rügens an die Öffentlichkeit trat.

Am 16. Juli 1940 fand in Anwesenheit des Bürgermeisters Goethe und des Kreiswehrführers Schmidt nach vorausgegangener Flaggenparade die Vereidigung der aktiven und Reserve-Mannschaft auf den Führer statt.
Ernennungen: zum Zugführer und Führer der Wehr Kam. Wöhlte, zu seinem Stellvertreter und Zugführer Kam. Müller, zum Haupttruppführer Kam. Appelbohm. Jüngster Feuerwehrmann Kam. Ewald Richter „besiegelte am 14. September 1939 in Polen seine Treue für Führer und Reich mit dem Heldentod“. Im September 1943 kehrte Pflichtfeuerwehrmann Ewald Koch von seiner ersten Feindfahrt nicht zurück.